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1. In Kürze 2. Technischer Aufbau der Wegmessung 3. Retrospektive Prüfung der Wegstreckenmessung



Ternica ProVida 2000 modular

Wegstreckenmessung


In aller Kürze ...

Die Messanlage ProVida 2000 modular verfügt für die Messung von Geschwindigkeiten nach der Methode des Nachfahrens über eine geeichte Wegstreckenerfassung / Wegmessung. Die Anlage ist ebenfalls als geeichter Wegzähler zugelassen.

Die Wegfortschrittsinformation wird entweder über Datentelegramme der Fahrzeugelektronik bestimmt oder nunmehr seit etwa 2014 durchgehend über einen rein analog arbeitenden Signaladapter über den Drehsensor des hinteren linken Rades des Einsatzfahrzeuges. Über einen Kalibrierfaktor werden die vom Sensor erzeugten Drehimpulse / Wegimpulse in Wegfortschritte umgerechnet.

Im Bild des Beweisvideos wird oben links unterhalb des Datums eine geeichte Wegstrecke als Ganzzahl eingeblendet.


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2. Technischer Aufbau der Wegmessung

Grundlegend wird mit einem elektronischen Sensor am Getriebeausgang oder direkt an den Rädern eine Rotationsinformation gewonnen. Der Rotationssensor verfügt dafür über einen mitrotierenden Segmentkranz, der von einem feststehenden Sensor (HALL-Sensor) abgetastet wird. Dreht sich der Kranz gegenüber dem Sensor, werden mit jedem Passieren eines Segmentes elektrische Impulse generiert – wobei es hier ersteinmal unerheblich sein soll, ob es sich um Spannungsimpulse oder Stromimpulse handeln soll.

Jede Vollumdrehung ist durch den mechanischen Aufbau des Segmentkranzes mit einer konstanten Pulsanzahl gekennzeichnet.

Die elektrischen Impulse werden an die Messelektronik der ProVida – Anlage kabelgebunden übertragen. Jeder eingehende Impuls führt zu einer Addition der Wegstrecke, die zwischen zwei Impulsen zurückgelegt wird.

Während der Kalibrierung der Messanlage wird das Einsatzfahrzeug über eine Strecke von 500 m bzw. 1000 m gerollt, wobei die Reifen über einen ordnungsgemäßen Innendruck verfügen. Die Anlage zählt in diesem Modus die Anzahl der detektierten Drehimpulse. Es berechnet sich ein Kalibrierfaktor mit der Einheit (Pulse/km). Die Größe der Wegstrecke bewirkt dabei eine Reduktion von Kalibrierfehlern.

Der Wegstreckenadapter WA11 transformiert die Strompulse des Standardradsensors, der ohnehin in jedem Kraftfahrzeug als Teil des ABS bzw. ESP verbaut ist, in Spannungsimpulse, die von der Messanlage ProVida verarbeitet werden können.

Ein Wegstreckensignalkonverter (WSK) greift die Wegstreckeninformation über den fahrzeuginternen Kommunikationsbus der Steuerkomponenten ab. Hierbei traten Unzuverlässigkeiten auf, die zur Entwicklung des WA11 geführt haben. Aufgrund der überholten Technik wird auf den WSK hier nicht mehr eingegangen.

ProVida - Wegstreckensensor am Rad

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3. Retrospektive Prüfung der Wegstreckenmessung

Eine objektive Prüfmöglichkeit besteht hier in der Wiederholung der Kalibrierroutine. Nach Abschluss einer Messung wird ein zusammenfassender Datensatz in das Beweisvideo eingeblendet, der unter anderem enthält dieser den Kalibrierfaktor.

Im Rahmen einer wiederholten Kalibrierung kann der Unterschied in den Kalibrierfaktoren festgestellt und ein Korrekturwert für den gemessenen Geschwindigkeitswert berechnet werden.

Anhand des Beweisvideos sind nur Konsistenzprüfungen und hinsichtlich der Messbeträge indirekte Plausibilisierungen möglich.

Bei einer Prüfung der Konsistenz der Wegeinblendung wird geprüft, ob eine fortschreitende stetige Wertvergrößerung stattfindet. Es dürfen neben dem Disketisierungsintervall der Bildfolge von 0,04 s keine länger andauernden Plateaus / Stufen nachgewiesen werden, wenn sich das Einsatzfahrzeug gemäß Videoinhalt deutlich in Fahrt befand.
Dieser Prüfung ist die Zeitprüfung voranzustellen, damit zunächst anhand des Bildzählers die Konsistenz der Videobilder (keine fehlenden Bilder) nachgewiesen wurde.

Eine betragsmäßige Plausibilisierung ist möglich, wenn im Beweisvideo markante Bauwerke mit dem Einsatzfahrzeug passiert werden, deren Entfernung zueinander per dezidierter Vermessung oder über die Luftbilder des Dienstleisters Google Earth bestimmt werden kann.
Wird eine möglichst lange Strecke gewählt, reduzieren sich dabei die Fehler, welche durch Paralaxeeffekte und Positionsunschärfen zwangsläufig eingetragen werden. Die Wegstreckenwerte können miteinander verglichen werden.