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1. In Kürze 2. Technischer Aufbau der Wegmessung 3. Retrospektive Prüfung der Wegstreckenmessung



VDM-R mit ViDistA

Wegstreckenmessung


In aller Kürze ...

Die Messanlage VDM-R verfügt für die Messung von Geschwindigkeiten nach der Methode des Nachfahrens über eine geeichte Wegstreckenerfassung / Wegmessung. Die Anlage ist ebenfalls als geeichter Wegzähler zugelassen.

Die Wegfortschrittsinformation wird entweder über Datentelegramme der Fahrzeugelektronik bestimmt oder über den Drehsensor an einem der Räder des Einsatzfahrzeuges. Über einen über Drehschalter einstellbaren Kalibrierfaktor werden die vom Sensor erzeugten Drehimpulse / Wegimpulse in Wegfortschritte umgerechnet.

Im Bild des Beweisvideos wird unten in der Bildmitte eine geeichte Wegstrecke mit einer Nachkommastelle eingeblendet.


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2. Technischer Aufbau der Wegmessung

Grundlegend wird mit einem elektronischen Sensor am Getriebeausgang oder direkt an den Rädern eine Rotationsinformation gewonnen. Der Rotationssensor verfügt dafür über einen mitrotierenden Segmentkranz, der von einem feststehenden Sensor (HALL-Sensor) abgetastet wird. Dreht sich der Kranz gegenüber dem Sensor, werden mit jedem Passieren eines Segmentes elektrische Impulse generiert – wobei es hier ersteinmal unerheblich sein soll, ob es sich um Spannungsimpulse oder Stromimpulse handeln soll.

Jede Vollumdrehung ist durch den mechanischen Aufbau des Segmentkranzes mit einer konstanten Pulsanzahl gekennzeichnet.

Die elektrischen Impulse werden an die Messelektronik der VDM – Anlage kabelgebunden übertragen. Jeder eingehende Impuls führt zu einer Addition der Wegstrecke, die zwischen zwei Impulsen zurückgelegt wird.

Während der Kalibrierung der Messanlage wird das Einsatzfahrzeug über eine definierte Strecke gerollt, wobei die Reifen über einen ordnungsgemäßen Innendruck verfügen. Die Anlage zählt in diesem Modus die Anzahl der detektierten Drehimpulse. Es berechnet sich ein Kalibrierfaktor mit der Einheit (Pulse/km). Eine längere Kalibrier-Wegstrecke bewirkt dabei eine Reduktion von Kalibrierfehlern.

Ein Wegstreckensignalkonverter (WSK2) greift die Wegstreckeninformation über den fahrzeuginternen Kommunikationsbus der Steuerkomponenten ab. Kommt es zu einer Störung, die sich auf die Genauigkeit der auszugebenden Wegstreckeninformationen auswirken können, wird die Erzeugung von Wegimpulsen durch den WSK2 für 3,5 s unterbrochen.

Wegstreckensensor am Rad

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3. Retrospektive Prüfung der Wegstreckenmessung

Eine objektive Prüfmöglichkeit besteht hier in der Wiederholung der Kalibrierroutine, insofern ein zeitnaher Zugriff auf die konkret eingesetzte Messanlage besteht. Im Gegensatz zur ProViDa-Messanlage wird der Kalibierfaktor nach Abschluss einer Messung nicht in einem zusammenfassenden Datensatz in das Beweisvideo eingeblendet. Insofern macht eine retrospektive Praxisprüfung nur das Sinn, wenn der Kalibierfaktor zwischenzeitlich nicht verändert worden ist. Diese Prüfmöglichkeit scheidet daher regelmäßig für eine Begutachtung aus.

Im Rahmen einer zeitnahen wiederholten Kalibrierung könnte der Unterschied in den Kalibrierfaktoren festgestellt und ein Korrekturwert für den gemessenen Geschwindigkeitswert berechnet werden.

Anhand des Beweisvideos sind nur Konsistenzprüfungen und hinsichtlich der Messbeträge indirekte Plausibilisierungen möglich.

Bei einer Prüfung der Konsistenz der Wegeinblendung wird geprüft, ob eine fortschreitende stetige Wertvergrößerung stattfindet. Es dürfen neben dem Disketisierungsintervall der Bildfolge keine länger andauernden Plateaus / Stufen nachgewiesen werden, wenn sich das Einsatzfahrzeug gemäß Videoinhalt deutlich in Fahrt befand. Dafür müssen selbstverständlich die Dateneinblendungen eindeutig lesbar eingeblendet sein - mithin muss das Beweisvideo diesbezüglich in einem sachgerechten Videoformat vorliegen.
Dieser Prüfung ist die Zeitprüfung voranzustellen, damit zunächst anhand des Bildzählers die Konsistenz der Videobilder (keine fehlenden Bilder) nachgewiesen wurde.

Eine betragsmäßige Plausibilisierung ist möglich, wenn im Beweisvideo markante Bauwerke mit dem Einsatzfahrzeug passiert werden, deren Entfernung zueinander per dezidierter Vermessung oder über die Luftbilder des Dienstleisters Google Earth bestimmt werden kann.
Wird eine möglichst lange Strecke gewählt, reduzieren sich dabei die Fehler, welche durch Paralaxeeffekte und Positionsunschärfen zwangsläufig eingetragen werden. Die Wegstreckenwerte können miteinander verglichen werden.